Während
der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaften erwarten
Sie, neben dem Tagungsprogramm aus Vorträgen und Diskussionen, weitere
Highlights, eines davon ist die Messe von Martina Leeker.
Auftritt der Medien. Eine Messe
Konzept von Martina Leeker, ein Beitrag des Center for Digital Cultures der Leuphana Universität Lüneburg
Die
Messe stellt Medien einen Raum für eigene Performances zur Verfügung.
Medien und technische Dinge sind nämlich deshalb ernst zu nehmen, weil
sie in der Tat zunehmend zu wirkungsmächtigen Bestandteilen unserer
Umwelt werden und wir deren integraler Bestandteil. Performances von
Robotern, Codes, elektronischen Geräten und Schaltkreisen sowie
Experimente mit Kindern werden zu erleben sein. Schließlich werden sich
auch die Settings Vortrag und Konferenz mit Performances als Medien der
Wissenschaft vorstellen. Was geschieht, wenn z. B. die Konferenz als
Medium der Wissenschaftlichkeit nicht mehr vor schieren Erfindungen
schützen kann und die Grenzen zwischen richtig und falsch, zwischen
Forschung, Kunstprojekten und Lügen nicht mehr eindeutig auszumachen
sind?
Die Stände und Installationen der Messe befinden sich im
Konferenz-Environment. Die Teilnehmer_innen der Konferenz sind herzlich
eingeladen, sie – wenn nicht anders angegeben – am 3. 10. - 5.10.
während der Pausen, der Essenszeiten sowie vor und nach den
Abendveranstaltungen zu besuchen. Ein genauer Lage- und Zeitplan liegt
zu Beginn der Konferenz aus.
Stände:
Live-Coding. Funktion versus Objekt, Kittler versus Max/MSP
Mit: Peter Berz, Paul Feigelfeld und Jeremy Bernstein
Ort: Hörsaal 2
Die maschinennahen Programme Friedrich Kittlers (Video) treten gegen die Codierungsperformance (Video) der nutzerfreundlichen Programmieroberflächen von Max/MSP (Website) an.
Peter Berz arbeitet seit 2010 am Zentrum für Literatur- und
Kulturforschung in Berlin über Biologie und Naturphilosophie Jacques
Monods.
Jeremy Bernstein arbeitet als Entwickler von Max/MSP bei Cycling `74 sowie als Medienkünstler.
Paul Feigelfeld ist seit 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei
Wolfgang Ernst am Lehrstuhl für Medientheorien der Humboldt-Universität
zu Berlin.
Blind Robot
Mit: Louis-Philippe Demers
Ort: Gebäude 11 in Raum 215 (Studio)
In der Installation begegnen die Besucher_innen einem Roboterarm, der in der Art von Blinden ihr Gesicht erkundet. (Website)
Louis Philippe Demers ist Professor am Interaction and Entertainment
Research Centre (IERC) der Nanyang Technological University (NTU) in
Singapur mit den Arbeitsschwerpunkten Robotik und interaktives Design.
Elektronische Identitäten
Mit: Alexander Firyn
Ort: Hörsaalgang in Gebäude 9
Auf dem Stand werden einige aktuelle Technologien zur elektronischen Identifizierung (Website)
von Objekten, Prozessen und Personen vorgestellt und versucht, sachlich
und unaufgeregt über Ziele, Möglichkeiten und Grenzen derartiger
Technologien zu informieren.
Alexander Firyn ist derzeit Mitglied einer Forschergruppe am Fraunhofer
FOKUS, die sich mit elektronischen Identitäten beschäftigt.
Circuit bending (Website)
Mit: Peter Koval
Ort: Hörsaalgang in Gebäude 9
Durch spontane Schaltkreismanipulationen (Video) – nicht selten mit bloßen Händen – werden den digitalen Instrumenten unberechenbare oder gar unerhörte Sounds entlockt.
Peter Koval forscht am Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung zu Organisationsmodellen und Wissensarchitekturen.
Experimente im Kindergarten mit Tante Katie nach Kurt Lewin (durchgehend)
Mit: Tante Katie und Kindern eines ungarischen Kindergartens
Ort: Hörsaalgang in Raum 0101 (Wickel- und Sanitätsraum)
Im Film (Video1, Video2) wird die Wiederholung eines Experimentes des Psychologen Kurt Lewin (1890-1947) in den 1970er Jahren gezeigt,
bei dem die Auswirkungen von Erziehungs- und Führungsstilen (autoritär,
Laissez-faire, kooperativ) in einem Kindergarten mit drei Gruppen von
Kindern erprobt wird.
Wissenschafts-Medien-Paranoia (Video1, Video2) - Info-Stand zu Wissenschaft in digitalen Zeiten (durchgehend)
Mit: Updates zu Übergriffen auf Wissenschaft
Ort: Hörsaalgang in Gebäude 9, sowie in der Mensa
Aufgabe dieses Standes ist es, die immer denkbaren und möglichen Angriffe auf Wissenschaft in Erinnerung zu rufen (Video 1, Video 2) und über etwaige derartige Vorkommnisse im Rahmen der Konferenz hinzuweisen (Website).
Wissenschaft von morgen. Eine Vortragsinstallation (durchgehend)
Mit: Irina Kaldrack und Ursula Damm (Zeiten für Diskussionen mit den Macherinnen werden bekannt gegeben)
Ort: ASTA-Multifunktionszimmer in Gebäude 9, 1. Stock
Mockular. Augmented-Reality Brillen und ihr Impact auf die Medienwissenschaft von Irina Kaldrack
Der Beitrag analysiert am Beispiel von aktuell entstehenden Augmented-Reality Brillen (Website),
wie Technologie-Entwicklung, Nutzungspraktiken und
Institutionalisierungen in der Ausbildung "neuer" Medien ineinander
greifen.
“Ich bin ein Sensor” von Ursula Damm
In einigen Experimenten wird gezeigt was passiert, wenn der Körper in
der Kommunikation mit Apparaten als ultimative Instanz seinen Platz
zurück erhält. (Website)
Irina Kaldrack ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei "eikones - NFS Bildkritik" an der Universität Basel mit dem Forschungsschwerpunkt einer Wissensgeschichte menschlicher Bewegung.
Ursula Damm ist Professorin für Gestaltung medialer Umgebungen an der Bauhaus-Universität Weimar und dort derzeit u. a. mit dem Aufbau eines DIYBiolab (Website) befasst.